Prüfung der Wirksamkeit, Festigkeit und Bedienbarkeit von Bremsen

Betriebs- und Feststellbremsen sind sicherheitsrelevante Vorrichtungen, um die Geschwindigkeit zu verringern oder zu begrenzen bzw. das Fahrzeug an unkontrollierter Bewegung zu hindern. Der Bremsvorgang basiert zumeist auf Reibung bzw. auf der Umwandlung von zugeführter (kinetischer) Energie in Wärmeenergie. Bei kleineren Transportgeräten, wie z.B. bei Fahrrädern, Buggys, Kinderwagen, Stühlen, Rollstühlen, Gehwagen und Rollatoren werden häufig Scheibenbremsen, Trommelbremsen und Klotzbremsen eingesetzt.

Bei Klotzbremsen erfolgt eine radiale Pressung des Bremsbelags auf dem Radmantel oder der Felge. Trommel- und Scheibenbremsen verfügen über eine separate Reibfläche zur axialen Pressung des Bremsbelags. Darüber hinaus kommen Magnetbremsen zum Einsatz, bei denen kein Kontakt zwischen der Bremse und einem mechanischen Stellelement besteht, sodass nur geringer Verschleiß auftritt.

Unabhängig von der Ausführung des Bremsprinzips differiert die Übertragungsart der Betätigungskraft auf die Bremselemente. Pneumatisch, hydraulisch oder per Seilzug betätigte Bremsen sind weit verbreitet. Die Bedienung der Bremse erfolgt durch Zug- oder Druckbetätigung von Bremsgriffen und -hebeln durch den Anwender oder eine Begleitperson.

Berlin Cert Prüfungen zu Bremsanlagen

  • Bremskraft: Wir ermitteln die Beeinträchtigung der Bremswirkung durch den Einfluss von Umwelteinflüssen (z.B. Sonneneinstrahlung, Verschmutzungen, Nässe und Eis) und Verschleiß. 
  • Standfestigkeit und Überhitzung: Eine thermische Überlastung kann Verformungen, Schmelzen und eine reduzierte Bremswirkung hervorrufen. Geprüft werden daher langzeitliche Bremsvorgänge bei unterschiedlicher Beladung und mit hohen Bremskräften. Zusätzlich werden die Auswirkungen dieser Effekte auf Reifen, Lager, Naben und Schmierstoffe kontrolliert.
  • Lebensdauer und Formbeständigkeit von Verschleißteilen
  • Bremswege unter verschiedenen Betriebsbedingungen (z.B. Gelände) oder Radachspositionen
  • Ergonomische Aspekte verschiedener Anbringungspositionen: Bremskomfort  (Vibration, Rubbeln und Quietschen), Betätigungskräfte, Erreichbarkeit, Klemmen und Quetschen
  • Dynamische Radlastverteilung: Während des Bremsvorganges erfolgt eine Umverteilung der Gewichtskraft vom Hinterrad auf das Vorderrad, wodurch die Haftreibung des Hinterrades und die Stabilität des Gesamtsystems sinkt. Die Auswirkungen einer Radlastverteilung werden durch einen kurzen Radstand, abschüssige Neigung, Fahrbahnunebenheiten und eine vorwärtige oder aufwärtige Verschiebung des Schwerpunktes verstärkt.
  • Blockieren der Räder: Dieser Effekt wird durch die Oberflächenbeschaffenheit der zu befahrenden Fläche und die Bremskraft hervorgerufen und kann zu einer Minderung der Stabilität und Steuermöglichkeit führen. Die Überprüfung erfolgt auf verschiedenen Untergründen und Neigungen der Fahrbahn

Mit isolierten Prüfungen von Bremssystemen anhand ausgewählter Konfigurationen und mit variablen Prüfparametern können konkrete, belastbare Aussagen zu den Produkteigenschaften in unterschiedlichsten Einsatzszenarien getroffen werden.